wir sind ricion
Unsere Arbeit beruht auf dem soliden Fundament der natürlichen Kreisläufe. In der Natur gibt es keine Abfälle, aus diesem Grund muss sie auch nicht sparsam sein, denn sie ist äußerst effektiv. Die Fülle der Blüte zeigt uns dies auf eindrucksvolle Weise. Alles bewegt sich in einem permanenten Kreislauf – nichts geht jemals verloren.
Die ricion AG verfügt über zukunftsweisende Schlüsseltechnologien, welche den immerwährenden Kreislaufsystemen der Natur nachempfunden sind. Gemeinsam mit unseren Kunden und Kooperationspartnern gehen wir neue Wege mit dem Ziel einer umfassenden gesamt-systemischen Kreislaufwirtschaft, um so der zunehmenden Ressourcenvernichtung entgegenzutreten.
Mit der Schlüsseltechnologie Terra Preta und weiterer naturschonender Verfahren leistet ricion einen umfassenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Regeneration der natürlichen Ressourcen. ricion ist privatwirtschaftlich organisiert und verfolgt zugleich Gemeinwohl-orientierte Ziele.
Terra Preta ist ein hochfruchtbarer schwarzer Boden aus dem Amazonas-Regenwald und ein eindrückliches Beispiel für das harmonische Zusammenwirken von Mensch und Natur. Eine indigene Hochkultur wendete diese naturbasierte Methode zur Behandlung und Aufwertung von Siedlungsabfällen in ihren Waldgartenstädten an. Auf diese Weise konnten Millionen Menschen über Jahrtausende hinweg gut ernährt werden, ohne die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Klima und Biodiversität zu zerstören. Ganz im Gegenteil, die Böden wurden sogar permanent aufgewertet und regeneriert.
wir treffen joachim böttcher

wir treffen joachim böttcher
Mit Joachim fing alles an. Er ist in der elterlichen Gärtnerei aufgewachsen und hat früh Freude am Gärtnern gefunden. Nach klassischer Gartenbauausbildung absolvierte er ein Studium zum Gartenbauingenieur und machte sich selbstständig mit einem naturnahen Garten- und Landschaftsbaubetrieb. Schon damals gelang ihm die Verknüpfung der praktischen Umsetzung mit der erforderlichen wissenschaftlichen Akribie – eine Eigenschaft, die noch heute zu seinen besonderen Stärken zählt. Seine Leidenschaft für die Natur, seine Faszination für naturbasierte Verfahren und seine ausgeprägte gesamtsystemische Herangehensweise machten ihn zu einem Pionier und gefragten Experten im regenerativen Stoffstrommanagement. Seine Themenschwerpunkte sind Siedlungswasserwirtschaft, Boden und regenerative Landnutzung, wo ihm die Entwicklung von mehreren bedeutenden Umwelttechnologien gelang. Er ist Gründungsstifter der gemeinnützigen Stiftung Lebensraum Mensch Boden Wasser Luft und leitete viele Jahre die Umweltberatungsfirma Eco-Design, welche nun in ricion übergegangen ist. Heute ist Joachim Mitbegründer und Vorstandsmitglied der ricion AG.
Bereits Anfang der neunziger Jahre entwickelte Joachim ein eigenes Verfahren zur naturnahen Behandlung und Aufbereitung von Schmutzwasser. Das kreislauforientierte Verfahren bestand aus einer Vorreinigungsstufe mit Feststoffkompostierung, einer leistungsfähigen biologischen Stufe auf Basis bewachsener Bodenfilter sowie einem Brauchwasserkreislauf. Bis heute wurden mehrere hundert Anlagen in unterschiedlichen Modifikationen und für unterschiedliche Anwendungen in Deutschland und zahlreichen Ländern erfolgreich realisiert. Ganz aktuell ist die Beteiligung an einem INTERREG-Forschungsprojekt, wo Joachims Verfahren in spezifizierter Form für die Behandlung von Mikroschadstoffen aus den Abläufen kommunaler Kläranlagen zum Einsatz kam. Die ausgesprochen positiven Ergebnisse aus diesem Projekt bestätigen unseren Grundansatz, dass naturbasierte Systeme mit ihrer enormen Selbsterhaltungskraft maßgeblich bei der Regeneration der massiv gefährdeten natürlichen Ressourcen unterstützen können.
Das nächste Kapitel in Joachims Geschichte ist mit Terra Preta do Indio verbunden – einer anthropogenen, äußerst fruchtbaren schwarzen Erde aus dem Amazonas-Regenwald. Aufgrund ihres teilweise sehr hohen Entstehungsalters von mehr als 7.000 Jahren und aufgrund ihrer fast beispiellosen Fruchtbarkeit wird „Terra Preta do Indio“ noch heute als „wissenschaftliches Phänomen“ bezeichnet. Seit Ende der 70er Jahre forschen internationale Wissenschaftler an der Aufklärung dieser ungewöhnlichen anthropogenen Böden. Man konnte Entstehungsalter und auch die Inhaltsstoffe von „Terra Preta“ Böden weitgehend identifizieren, welche sich aus einer Art Holzkohle und diversen organischen Siedlungsabfällen zusammensetzen. Es ist der Wissenschaft jedoch nie gelungen, die einstige Herstellungsmethode aufzuklären, welche der „Terra Preta“ diese außergewöhnlichen Eigenschaften verleiht. Der Durchbruch gelang einer kleinen Expertengruppe um Joachim im Jahre 2005 am Hengstbacherhof; das Expertenteam stellte aus Holzkohle und anderen organischen Materialien unter Anwendung eines anaeroben Fermentationsverfahrens erstmalig Substrate her, welche sowohl vom Aussehen als auch von den Eigenschaften der nativen Terra Preta aus dem Regenwald sehr nahekamen. Joachim vermutete, dass über dieses spezielle Fermentationsverfahren in Verbindung mit hochporöser Holzkohle (heute als Pflanzenkohle bezeichnet) bestimmte Mikroorganismen besonders gefördert werden, während andere Mikroben-Stämme, vorwiegend Pathogene (Krankheits- und Schaderreger) wirksam unterdrückt werden. Der wissenschaftliche Beweis für diese Hypothese gelang 2007 über die sogenannte genetische Fingerprintmethode (PCR), welche von einem unabhängigen Labor für Bodenmikrobiologie, dem ZALF e.V. in Müncheberg, durchgeführt wurde.
Seit der gelungenen Aufklärung der Herstellungsprozesse arbeitete Joachim mit Nachdruck daran, diese vielversprechende Methode zur Inwertsetzung diverser biogener Reststoffe im Sinne eines umfassenden Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutzes auf die heutige Zeit zu übertragen. Das ab 2009 als Palaterra®-Technologie bezeichnete Verfahren ermöglichte erstmalig einen völlig neuen Umgang mit organischen Reststoffen in Verbindung mit einer Aufwertung von Nutzböden, eine Stärkung der regionalen Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfung sowie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Das Bundesumweltministerium bezeichnete Joachims Entwicklung im Jahr 2011 als „Schlüsselinnovation des Jahrhunderts“. Überall dort, wo feste oder flüssige biogene Reststoffe anfallen, wie z.B. Gärreste aus Biogasanlagen, Erntereste, Trester, Festmist, Gülle, Klärschlämme usw. kann mit dem Palaterra®-Verfahren eine wirksame Behandlung und Veredelung erfolgen. Aus Abfällen und Reststoffen werden hochwertige Produkte im Sinne eines regionalen Stoffstrommanagements. Die entstehenden Terra Preta-ähnlichen Substrate werden zur Bodenverbesserung, als gärtnerische Kultursubstrate, als organische Universaldünger und für viele weitere Anwendungen eingesetzt. Böden, welche mit organischen Schadstoffen kontaminiert sind, können regeneriert werden. Bei der landwirtschaftlichen Anwendung wird über das Terra Preta – Prinzip auch der Humusaufbau gefördert, was einen enormen Beitrag zum aktiven Klimaschutz über CO2-Sequestrierung mit sich bringt.
Wasser, Boden, menschliche Siedlungen und Landbewirtschaftung und die daraus resultierenden Stoffströme bestimmen weite Teile der heutigen Landnutzung. Genau mit diesen Themen beschäftigt sich Joachim fast ein Leben lang. Üblicherweise werden die einzelnen Bereiche der Landnutzung immer strikt getrennt – jede Sparte hat eine eigene Berufsausbildung, eigene Behörden, eigene Strukturen und eigene Akteur*innen. Dieses einseitige Organisationsprinzip führt in der Regel dazu, dass sinnvolle Synergien bis hin zu einer umfassenden Kreislaufführung der anfallenden Stoffströme schlicht und einfach nicht umgesetzt werden. Stattdessen werden immer weitere natürliche Ressourcen schonungslos erschlossen, verbraucht, degradiert und letztendlich als „Abfälle“ in die Umwelt entsorgt. Erst eine intelligente und synergetische Verknüpfung dieser einzelnen Bereiche der Landnutzung mit ihren spezifischen Stoff- und Energieströmen führt unter Anwendung einfacher, naturbasierter Aufbereitungs- und Verwertungsverfahren zu einer echten Kreislaufwirtschaft. Nur mit dieser grundlegenden Einsicht werden wir Menschen in die Lage versetzt, die natürlichen Ressourcen nachhaltig zu schonen und die bereits angerichteten Schäden an Natur, Umwelt und Klima zu regenerieren. Die von Joachim entwickelten Schlüsseltechnologien stellen einen wertvollen Teil der Lösung dar!
In den Neunzigern gründete Joachim ein Planungs- und Entwicklungsbüro für nachhaltige Wasserwirtschaft, welches fortan Projektierung, Planung und Umsetzung von naturbasierten Verfahren und Anlagen zur Schmutzwasserbehandlung durchführte. In den Folgejahren wurden hunderte Anlagen zur Behandlung von kommunalen, gewerblichen, industriellen und sogar Sonderabwässern erfolgreich umgesetzt. Neben der praktischen Umsetzung wurde stets eine Nähe zu Wissenschaft und Forschung gepflegt, auf deren Basis zahlreiche Verbundforschungsprojekte entstanden. Der eigene Anspruch war hoch, denn es ging nicht nur um Schmutzwassereinigung – es ging um weitmögliche Kreislaufwirtschaft! Somit wurden die eigenen Verfahren permanent weiterentwickelt, sodass immer einer gewisser Technologievorsprung auf dem Markt gegeben war. Ende 2005 kam Terra Preta ins Spiel; Joachim wurde von einem Freund auf diese rätselhafte Erde aufmerksam gemacht und war fortan wie elektrisiert. Es konnte doch nicht angehen, dass es Wissenschaftler aus der ganzen Welt über 20 Jahre nicht gelungen war, die Herstellungsmethode dieser fruchtbaren Erde zu erforschen. Für Joachim war eines klar; wenn ihm und seinem Team die Aufklärung gelingen würde, dann wäre dies genau der „Missing Link“ zu einer vollendeten Kreislaufwirtschaft, nachdem er immer gesucht hatte. Und die Aufklärung gelang. Von nun ab konzentrierte sich das Unternehmen auf die Entwicklung von technischen Verfahren und anwendungsreifen Produkten aus flüssigen und festen biogenen Stoffströmen nach dem uralten Prinzip der einstigen indianischen Hochkultur. Zitat Joachim: „Mit jedem Tag, an dem wir uns mit Terra Preta beschäftigten, wuchsen die Potenziale und Anwendungsfelder. Es kamen Anfragen von Universitäten und interessierten Menschen aus der ganzen Welt. Darauf war unser kleines Unternehmen überhaupt nicht ausgerichtet“. Hinzu kam, dass damals die Zulassung von Produkten mit Pflanzenkohle aus organischen Reststoffen aufgrund der deutschen Düngeverordnung äußerst problematisch war. Auch für die Behörden war das Thema Terra Preta absolutes Neuland, sodass man oft eher restriktiv handelte und Genehmigungsverfahren herauszögerte. Die allgemein üblichen und gesetzlich zugelassenen Methoden zur Behandlung von organischen Reststoffen sind bis heute Kompostierung und Vergärung. Dabei sollte die Kompostierung in Zeiten von Ressourcenmangel, Bodendegradation und Klimakrise äußerst kritisch betrachtet werden! Für die Anwendung von Pflanzenkohle oder dem Fermentationsprozess gab es praktisch keine gesetzlichen Regelungen. Stattdessen wurde die landwirtschaftliche Zulassung von Produkten auf Basis von Pflanzenkohle über die bis vor kurzem geltende deutsche Düngeverordnung mehr oder weniger blockiert. Erst mit der seit Juni 2022 geltenden europäischen Düngeverordnung wurden die Weichen für eine umfassende Kreislaufwirtschaft gestellt – Produkte mit Pflanzenkohle auf Basis von organischen Reststoffen dürfen nun endlich in Gartenbau und Landwirtschaft zum Einsatz kommen, und zwar genau so, wie es Joachim und sein Team seit Jahren gefordert hatte. Bereits zuvor war es dem Unternehmen gelungen, einige zukunftsweisende Leuchtturmprojekte zu realisieren, wie beispielsweise mehrere kommunale Schmutzwasserbehandlungsanlagen, wo das gereinigte Wasser im Sinne der Kreislaufwirtschaft für die landwirtschaftliche Bewässerung zum Einsatz kommt. Zu erwähnen ist auch die innovative Gärresteaufbereitungsanlage der Stadtwerke Groß-Gerau oder die Konzeption eines neuen Wohn- und Gewerbegebietes mit umfassenden Stoffstrommanagement in Riegel am Kaiserstuhl. Damit wurde eine solide Ausgangsbasis geschaffen, diese zukunftsweisenden Schlüsseltechnologien in die Welt zu bringen und somit einen Teil der Lösung für die aktuellen Krisen beizutragen.
rollout – 2022
Wir brauchten entschlossene Menschen – und wir brauchten Kapital. Dank der Weitsicht und unermütlichen Geduld einer Gruppe engagierter Menschen ist ricion entstanden. ricion steht für ein starkes Team aus erfahrenen Experten und engagierten Investoren, welche gemeinsam angetreten sind, ein Teil der Lösung zu werden. Joachim brachte sein gesamtes Verfahrens- und Produkt-Knowhow sowie seine Schutzrechte in den Bereichen Wasser, Boden und regenerative Landnutzung ein.
vorstand

Michael Tschoepke
chief executive officer
Globale Führungspersönlichkeit mit einer nachweislichen Erfolgsbilanz im Bereich operativer Spitzenleistungen und entschlossener, strategischer Führung. Er sieht das große Ganze und ist flexibel genug, um unvorhergesehene Hindernisse zu überwinden.

Joachim Böttcher
chief technology officer
Ist Gartenbauingenieur und verfügt über langjährige Erfahrung in der regenerativen Landwirtschaft und Landnutzung. Er ist ein Pionier des regionalen Stoffstrommanagements mit den Schwerpunkten Boden, Wasser und nachhaltige Landnutzung.

Dr. Matthias Krüger
chief operations officer
Experte für Wasseraufbereitungsanlagen mit einer sehr erfolgreichen Geschichte in der Projektentwicklung in mehreren unserer Schlüsselsegmente.

Markus Seidl
business development
Diplom-Kaufmann (VWA), selbständiger Unternehmer & Netzwerker seit 25 Jahren. Interessiert an neuen Technologien.
aufsichtsrat

Markus Hoffmeister
chairman
30 Jahre Erfahrung im Technologiemanagement und Unternehmertum. Mehrere erfolgreiche Exits mit eigenen und investierten Unternehmen. Über 20 Risikokapitalinvestitionen auf beiden Seiten des Tisches.

Dieter Krellmann
Entrepreneur und Kommunikationsdesigner, aktiv in mehreren naturbezogenen Projekten. Er war der erste Investor in Joachims Forschung über Terra Preta.

Friedrich Brus
Rechtsanwalt und Notar mit Spezialisierung auf Organisationsrecht und risikokapitalfinanzierte Operationen. Verantwortlich für die Rechtsaufsicht und Berater des Verwaltungsrats.